Zurück in den Wald

Landschaftsinstallation und Fotoserie mit Laminat
transNATURALE‘08 / Bärwalder See / 2008
CONCORD REAL

Stell dir vor, du gehst in den Wald und kommst zu Hause an.

Zurück in den Wald bringt Wohngefühl in den Wald. Und die Möglichkeit, eigenes (kollektives) Schönheitsempfinden zu reflektieren. Zurück in den Wald macht das existierend Assoziative plakativ sichtbar. Zurück in den Wald projiziert Zivilisation in den Wald, also dort hinein, wo sie herkommt.

Die Wohnfläche kann begangen, besetzt, berührt werden. Es gibt keine Barrieren. Weder Wände noch sonstige
Absperrungen trennen die beiden Bedingungen voneinander. Der Übertritt vom weichen, erdigen Boden auf
die glatte Wohnfläche gelingt mühelos und erlaubt das empörend stille, unmittelbare Erleben unfassbarer
Gegensätzlichkeit. Das Herausnehmen und Verpflanzen eines Teils heimischen und heimeligen Ambientes
lässt unsere Wohn- und Lebenswirklichkeit mit dem vermeintlich Fremden, doch eigentlich Ursprünglichen,
korrespondieren.

Sehnsucht nach dem Ursprung, dem Natürlichen, nach Wärme und Geborgenheit. Holz als Thermostat unseres
Seelenlebens und Botschafter (deutscher) Waldidyll. Ursprung und Abstraktion. Zauber und Perversion. Natur und Naturierung: Anstoß und Ausgangspunkt zu diesem Projekt ist ein vages, schwer artikulierbares Gefühl des eigenen Verhältnis zur Natur, die transformiert in tote „Tapete“, zivilisatorische Räume und Oberflächen beleben soll. Ist die separierte, umgesetzte Wohnatmosphäre notwendig, um von ihr aus erst Wald erkennen und begreifen zu können, um wiederum einen unverstellten Blick auf die eigene Existenz zu erhaschen?


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